Zur Geschichte von Hansa-Silberberg

 

Die Gewerkschaft Hansa-Silberberg

 

Im Jahr 1873 gründete sich die Gewerkschaft Silberberg. Gegenstand des Unternehmens war die Ausbeutung eines Eisen-, Blei- und Silbervorkommens bei Struthütten im Kreis Siegen. Die Kalibohrgesellschaft Hansa, entstanden 1894, beschäftigte sich mit der Erschließung von Kalisalzen in der Empelder Gemarkung, südwestlich von Hannover. 1896 übernahm die Kalibohrgesellschaft die Gewerkschaft Silberberg. 

 

Die neue Gewerkschaft Hansa-Silberberg bestimmte Heinrich Hollender zum Repräsentanten. Als Beiräte amtierten der Kaufmann Richard Herbst aus Halberstadt, der Unternehmer Baron Julius von Königswarter und der Bankdirektor Carl Hasper, beide aus Hannover, sowie der Brauereibesitzer Carl Stille aus Saarbrücken und der Kaufmann Friedrich H. Krüger aus Halberstadt.

 

Gewerkschaft hieß im älteren deutschen Bergrecht eine Gruppe von Personen, Gewerken, die gemeinsam ein Bergwerk betrieben. Ihre Eigentumsanteile bezeichnete man als Kuxe. Dem Wert der Kuxe entsprechend, erhielten die Gewerken ihre Ertragsanteile oder mussten sich an den Kosten des Bergwerks beteiligen. Durch diese, Zubuße genannte, Verpflichtung unterschieden sich die Kuxe von den später üblichen Aktien. 

 

Das wichtigste Organ der Gewerkschaft war die Gewerkenversammlung, die ihre Beschlüsse gemäß der Mehrheit der Anteile der anwesenden Gewerken fasste. Die Versammlung wählte einen Repräsentanten – Direktor – oder Grubenvorstand, der die Gewerkschaft als Generalbevollmächtigter vertrat.

 

 

Das Kaliwerk Hansa-Silberberg

 

Die zwischen 1894 und 1897 zur Erkundung der Salzlagerstätte vorgenommenen Probebohrungen zeigten ein gutes Ergebnis. 1896 begann die Anlage eines Förderschachts, dessen Abteufung mehrere Wassereinbrüche erschwerten. 1907 wurde das Niveau der Hauptfördersohle bei 601 Metern Teufe erreicht. 

 

Bei Betriebsbeginn im Jahr 1908 nahmen auch eine kleine Chlorkaliumfabrik und eine Rohsalzmühle mit zwei Mahlsystemen die Arbeit auf. 1910 begann der Bau eines zweiten Schachts, der 1913 die 427-Meter-Sohle erreichte, wo ein Durchschlag zu Schacht I hergestellt wurde.

 

Die Vergrößerung der Chlorkaliumfabrik und die Einrichtung eines Chlorkaliummagazins im selben Jahr steigerten die Leistungsfähigkeit des Werks. Im Jahr 1922 ging eine neue Chlorkaliumfabrik in Betrieb. 

 

1933 erfolgte der Beschluss, einen dritten Schacht zu bauen. Wiederum behinderten Wassereinbrüche das Abteufen und die damit verbundenen Probleme ließen sich vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nicht mehr lösen. Erst 1948 konnte man die Arbeiten wieder aufnehmen.

 

Schacht III erreichte 1953 die vorläufige Endteufe von 1.016 Metern. Der weitere Ausbau bis zur Endteufe von 1.050 Metern zog sich bis 1959 hin. Ein neues Doppelbock-Fördergerüst entstand. Die erste Seilfahrt fand 1961 statt. 

 

Mit seinen drei Förderschächten war Hansa-Silberberg ein Spitzenwerk im niedersächsischen Kalisalzbergbau. Anfang der 1970er Jahre machten sich jedoch konjunkturelle Schwierigkeiten bemerkbar, die zur Stilllegung des Werks am 15. September 1973 führten.

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